LICHT - Denkraum und Inszenierung I
Städtische Galerie Remscheid
21.05. - 19.06.2005
Daniele Buetti
Gunda Förster
Jens Reinert
Diemut Schilling
Jan Peter E.R. Sonntag
James Turrell (Marthe Lemelle)
Martin van Deeker
Michel Verjux
Kurator: Matthias Wagner K
Die Ausstellung LICHT - Denkraum und Inszenierung I wird unterstützt vom Zentrum für Internationale Lichtkunst e.V. Unna und gefördert von der Stadt Remscheid.
Licht – Denkraum und Inszenierung
Eines der beliebtesten Theater-Formate in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts waren die "Lebenden Bilder", nach ihrer französischen Herkunft auch "Tableaux vivants" genannt. Dabei wurden die Figurenkonstellationen klassischer Gemälde durch reale Personen auf der Bühne nachgebildet. Was sich als bürgerlicher Zeitvertreib, als Spiel mit der Faszination des Ähnlichen, des Wiedererkennbaren und somit auch als Denkaufgabe liest, stellt zugleich jenen Moment dar, an dem die Kunst das Museum verlässt und sich in einem neuen Zusammenhang präsentiert. Diese womöglich als frühe Form der künstlerischen Eventkultur zu bezeichnende Flucht aus dem formalästhetischen Betrachtungszusammenhang, nämlich Museum – Wand – Bild, dürfte dabei in Folge nicht nur das Theater beeinflusst haben, sondern zeigt zugleich das Bedürfnis der Kunst auf, sich als sinnlich erfahrbarer Denkraum, denn als ein solcher zeichnet sich der Theaterraum schließlich aus, zu begreifen.

Es scheint daher nicht zu verwundern, dass umgekehrt der Bühnenraum, jener Raum, der spätestens mit der Verdunklung des Zuschauerraumes zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Übermaß an Verdichtung und zugleich ein Übermaß an Oberfläche erfährt, und sich im besten Fall als Denkraum darstellt, als Fundgrube der modernen Kunst auserkoren wurde.

Der Atem des theatralischen Gesamtkunstwerkes, wie Richard Wagner es postulierte, schlägt sich als Tröpfcheninfektion in den künstlerischen Environments und Happenings der 50ger und 60ger Jahre nieder, die lichtgeflutete Illusionsbühne wird zur Vorlage mehr und mehr die Kontur verlierender Raum-Installationen, die Lichtkegel der Theaterspots treffen auf die Architekturen der Moderne und Postmoderne, Erzählstrukturen werden aufgegriffen, Illusionen und Lichteffekte übernommen – der Kunstraum wird theatralisch, und im besten Fall! zum Denkraum.

Matthias Wagner K
– Kurator
Jens Reinert
"o.T."
Gunda Förster
"o.T."
James Turrell (Marthe Lemelle)
"To be Sung"
Jan Peter E.R. Sonntag
"o.T."
Jan Peter E.R. Sonntag
"the yellow room"
Daniele Buetti
"o.T."
Michel Verjux
"o.T."